Projektbeschreibung

Das Grundstück des Goethehauses liegt inmitten der belebten Frankfurter Innenstadt. Das neue Museum soll als Teil des städtischen Lebens verstanden werden.

Das städtische Treiben wird im gesamten Erdgeschoss fortgesetzt, der Innenhof mit Gastronomie, kleinen Gärten und Einblicken ist ein idealer Treffpunkt, der Goethe und die Romantik auf ganz selbstverständliche Weise in die Stadt einbindet und so zu „Identitätsstiftern“ werden lässt.

Die „blaue Blume“, zentrales Symbol für Harmonie zwischen Mensch und Natur, für die Liebe und die Ewigkeit in der Romantik, ist ein Wegweiser durch die neue Museumsinsel in der Stadt. In den Steinbelag und in die Fassade eingefräst, markiert sie den Haupteingang des Museums unmittelbar am Goethehaus. Der Eingang des neuen Cantatesaals am Großen Hirschgraben und der Eingang des Goethehauses im Innenhof werden ebenfalls mit der blauen Blume markiert.

Das Romantik-Museum ist so organisiert, dass der Besucher einen stetigen Sichtbezug zum Goethehaus hat. Das Goethehaus wird über den Hof erschlossen, im UG des Museums findet sich die Wechselausstellung. Die Ausstellung der Romantik beginnt im 1. Obergeschoss.

Der Aufgang gleicht einem Spaziergang durch die Epoche. Die diffuse Lichtführung von oben durch einen langen Oberlichtstreifen simuliert die verklärende, fantastische Lichtstimmung in der Landschaftsmalerei der Romantik. Große Fensteröffnungen erlauben Sichtbeziehungen in den Innenhof, den „Romantischen Garten“ mit Bepflanzung, den historischen kleinen Gärten am Seekatzsaal und dem Rosengarten. Der Rosengarten wird in einen Patio im UG verlegt und wird hier ein Teil der Wechselausstellung.

Der bestehende Cantatesaal wird durch einen neuen Saal ersetzt.

Das neue Theater fügt sich selbstbewusst und autark in den Neubaukomplex ein und erhält mit seiner neuen Ausrichtung einen gebührenden Platz im städtischen Kontext direkt am Großen Hirschgraben. Der Cantatesaal wird über ein Foyer am Großen Hirschgraben erschlossen, ein Café im Foyer macht das Theater ganzjährig für die Öffentlichkeit sichtbar und nutzbar. Der neue Theaterraum orientiert sich mit seiner Atmosphäre an klassischen kleinen Bühnen mit großer Dichte und Publikumsnähe. Das Parkett steigt an, die Bühne ist erhöht, der obere Rang umschließt den Zuschauersaal, die Bestuhlung ist zugewandt in einem Bogen angeordnet.

Im hinteren Bereich der Goethehöfe komplettiert ein Komplex mit Ateliers und Galerien im Erdgeschoss und hochwertigen Wohnungen in den Obergeschossen das Ensemble. Die zweigeschossigen Ateliers und/oder Galerien bringen Kunst aus der jetzigen Zeit in die Goethehöfe und lassen den Ort zu einem lebendigen Kunstraum werden. Erschlossen werden die Räume über den Innenhof, ebenso die Wohnnutzung. Die Wohnungen sind „loftartig“ organisiert.

Der gesamte Komplex wird in sehr hellem Naturstein errichtet. Sowohl die Fassaden als auch der Bodenbelag sind aus hellem Naturstein. Durch das Spiel mit großflächigen und sorgfältig positionierten Verglasungen, durch einen subtilen Wechsel von Steinformaten, ornamenthaften Fräsungen, einem Wasserspiel und Glasbrüstungen wird die beinahe virtuell wirkende Lichtstimmung in der Malerei der Romantik simuliert. Das Grün und andere zarte Farben der Bepflanzung verstärken diesen Eindruck.

Romantik Museum in Frankfurt Wettbewerb 2014, Architekturvisualisierung