Projektbeschreibung
TLBS entschied sich mit seinem Wettbewerbsbeitrag zum Neubau des Historischen Museums bewusst für eine moderne Interpretation des historischen Stadtgrundrisses und seiner Gebäude.
Der historische Verlauf der Saalgasse strukturiert den Gebäudekomplex und schafft spannende Zwischenräume. Einschnitte parzellieren den Baukörper an der Saalgasse in drei Teile und spiegeln den Maßstab der Nikolaikirche und der folgenden Gebäude wider. Am Fahrtor bestimmen das Haus Wertheym und die Dimensionen der ehemaligen Bebauung den Maßstab für das neue Museum.
Die architektonische Gestalt bedient sich der zeitgenössischen Formensprache. TLBS versteht Gestaltung als Teil der Geschichte und gewachsene Strukturen als bereicherndes Nebeneinander von Epochen.
Der Einsatz von Naturstein an den Fassaden und auf geneigten Dachflächen unterstreicht die skulpturale Interpretation der Kleinteiligkeit der Historie. Gläserne Einschnitte mit Ganzglaskonstruktionen wirken wie Schnitte in der Skulptur, tiefe Fenster aus Baubronze nehmen die historischen Fensterformate auf.
Die Materialien, heller Granit und rötliche Baubronze, nehmen die Farbigkeit des Umfeldes auf. Die Oberflächen der Steinfassaden werden durch vertikale Fugen gegliedert. Kleine Details im Stein erinnern an die Detailfreudigkeit der historischen Fassaden.
Das Historische Museum präsentiert sich mit einem neuen Museumsplatz, auf dem Skulpturen an italienische Stadtloggien erinnern. Die Exponate des Museums werden hier zum Bestandteil des Stadtbildes. Steinerne Sitzbänke laden zum Verweilen ein und erlauben einen Blick auf das Haus Wertheym und auf das neue Museum. Der staufische Gebäudeteil auf der Ostseite des Hauses rückt durch eine umlaufende Platzgestaltung mit Ausstellungsvitrinen, Skulpturen und Sitzbänken in den Fokus der Besucher.